Die Isola di San Giulio ist die einzige Insel im Lago d'Orta und liegt ca. 400 Meter vor dem Ufer von Orta.Wie der Ort leitet auch die Insel ihren Namen von dem heiligen Prediger ab, der sich hier im 4. Jahrhundert zusammen mit seinem Bruder San Giuliano niedergelassen hat. Sie ist mit dem Festland durch eine im Sommer bestehende Fährverbindung mit Orta San Giulio verbunden,die auch Omegna und Pettenasco erfasst. Die Insel ist 275 Meter lang und 140 Meter breit und erstreckt sich von Norden nach Süden, wo die Spitze der Insel von der Basilica di San Giulio und dem danebengelegenen Bischofspalast beherrscht wird.
Der Legende nach war es gerade dieser Heilige Giulio, der die von Drachen und Schlangen heimgesuchte Insel von diesen befreite (vielleicht ein Symbol für eine vorherigen heidnischen Besiedelung) und sie dann als Sitz für seine Kirche erwählte. Früher waren alle Gebäude von Kirchenherren bewohnt. Ausser der Basilika gibt es den Palazzo del Vescovo di Novara (Palast des Bischofs von Novara) ,das ehemalige Seminar, ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das heute von Klausurschwestern des Benediktinerordens bewohnt wird (die einzigen Bewohner der Insel). Die Gründung des Monastero Mater Ecclesiae geht auf das Jahr 1973 zurück.
Die Insel war auch im Laufe der Jahrhunderte ein Verteidigungsbollwerk für das gesamte Gebiet des Cusio, zunächst im Besitz des langobardischen Erzherzogtums (genau hier wurde im Jahre 590 der Herzog Mimulfo auf Anordnung des Königs Agilulfo getötet), danach im Eigentum der bischöflichen Grafen von Novara, wodurch es der religiöse Mittelpunkt der Riviera wurde.
Die Linienfährschiffe (die Insel kann auch durch einen privaten Fährdienst erreicht werden) legen im Süden der Insel an einer von Rosskastanien umsäumten Wiese an. Ganz nahe dabei erreicht man auf der linken Seite die Basilica di San Giulio, ein Kleinod der romanischen Architektur im Gebiet von Novara.
Wenn man die einzige Strasse entlanggeht, die um die Insel führt, kann man zahlreiche Herrenhäuser und Anwesen bewundern, die früher nur von Kirchenherren bewohnt wurden und heute im Privateigentum oder Eigentum von Körperschaften stehen. Weiterhin sieht man prachtvolle grüne Gärten und Höfe. Während der Touristensaison bietet die Insel den Besuchern nicht nur ihre künstlerischen und historischen Kleinode, sondern auch Restaurants und Geschäfte.
Im Sommer ist die Insel auch durch Veranstaltungen belebt, wobei die antiken Behausungen verzauberte Szenarien für Darbietungen oder Konzerte werden. Hier findet zum Beispiel das Festival Cusiano di Musica Antica (Festival des Cusio für alte Musik) statt, das in der Villa Tallone, einem herrliches Anwesen aus dem 18. Jahrhundert abgehalten wird.
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