Der Lago d' Orta (Ortasee) oder Cusio liegt westlich des Lago Maggiore: es ist der westlichste der Voralpenseen in Norditalien und liegt gänzlich im Piemont. Am östlichen Ufer erstrecken sich die sanften Abhänge der Hügel, die den Lago d´Orta vom Lago Maggiore trennen und deren höchster Punkt der Monte Mottarone mit 1491 m ü.NN darstellt. Die westlichen Ufer hingegen sind steiler und unwegsamer. Die Hügel weichen hier den Bergen der Valstrona und der nahen Valsesia.
Der See hat eine Fläche von 18,2 km², erstreckt sich von Norden nach Süden über insgesamt 13,4 km und hat eine maximale Breite von 2,5 km. Er liegt auf einer Höhe von 290 ü.NN und erreicht eine Tiefe von bis zu 143 m. Am nördlichsten Ende, beim Ort Omegna, befindet sich der einzige Auslauf, der Nigoglia, der merkwürdigerweise nach Norden läuft (einziger Fall bei allen Voralpenseen), wo sich dann seine Gewässer mit dem Toce vermischen, um in den Lago Maggiore zu münden.
Das Klima ist mild, die Ufer und die Umgebung malerisch, reich an Wäldern, Anbauflächen, zahlreich die touristischen und industriellen Aktivitäten. Die Orte, die am See liegen und im allgemeinen sehr geschichtsträchtig sind, werden heute vom verwaltungstechnischen Gesichtspunkt aus zwischen der Provincia di Novara und der Provincia del VCO bzw. Verbano-Cusio-Ossola mit der Hauptstadt Verbania aufgeteilt.
Im zentralen Gebiet des östlichen Ufers befindet sich der Ort, der dem See den Namen verleihen hat, und zwar Cusio, da Cusio immer schon das Gebiet war, in dem er sich befindet . Orta San Giulio, berühmter und romantischer Sommerfrischeort, wird dominiert von seinem Sacro Monte mit den 20 Kapellen, die alle Freskomalereien des Morazzone aufweisen. Gegenüber liegt die Isola di San Giulio mit der gleichnamigen Basilica aus dem 4. Jahrhundert, die im 9. und 11. Jahrhundert wieder aufgebaut worden war.
Giulio und Giuliano kamen Ende des 4. Jahrhunderts hierher, um das Christentum zu predigen und blieben ihr Leben lang an diesem wunderbaren Ort, wodurch sie nachhaltig Kunst und Geschichte beeinflussten.
Die antiken Wurzeln dieses Gebiets, seine Landschaften und die malerischen Orte, die schon immer Schriftsteller, Maler und Regisseure inspirierten haben, konnten jedoch nicht verhindern, dass sich das Handwerkertum und danach auch Industrien ausgebreitet haben. Man unterscheidet heute zwischen dem “Haushaltswarendistrikt” um den Ort Omegna am nördlichsten Ende des Ortasees und dem “Wasserhahndistrikt”, der sich zwischen San Maurizio d'Opaglio und Gozzano gebildet hat.
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