Der Wallfahrtsort der Madonna della Riva von Angera befindet sich an der Seepromenade des Städtchens, an einer Stelle, an der sich seit dem 15. Jahrhundert ein geweihte Freskomalerei der Madonna mit Kind befand. Gegenüber vom Wallfahrtsort liegt der österreichische Hafen, und der Blick kann über den südlichen Teil des Sees schweifen. Der Spaziergang entlang der Allee führt an dem Eingang der kleinen Kirche vorbei, an deren Außenmauern deutlich die Unvollständigkeit zu sehen ist.
Am 27. Juni 1657 sah es aus, als ob die Freskomalerei der Madonna, die aus dem Jahre 1443 stammt, Blut schwitzen würde. Eine Frau, die vor dem Bildnis beten wollte, beobachtete dies und schrie laut auf wegen dieses Wunders. Der Probst fing mit einem Leinentuch diese Blutstropfen auf, und nach diözesanischen Nachforschungen wurde dann das Bild als anbetungswürdig erklärt. Es wurde auch der Bau eines Wallfahrtsortes zum Gedenken an dieses Wunder bewilligt.
Das Projekt für diesen Wallfahrtsort war grandios, mit einer Fassade entlang des Seeufers und einem Eingang dort, wo sich heute der Hafen befindet, genau gegenüber von Arona. Der Bau ging jedoch nicht über den Bau der geplanten Apsis des Gebäudes hinaus, zum Teil auf Grund wirtschaftlicher Probleme, zum Teil wegen anderer Schwierigkeiten. Im Laufe des 17.Jahrhunderts wurde ein kleiner Glockenturm hinzugefügt, und im Jahre 1943 wurde die provisorische Fassade durch eine neue ersetzt, da sie eine Gefährdung darstellte. Im Zentrum befindet sich ein eleganter Altar mit dem Bild, das von der Mauer abgelöst und auf eine Leinwand aufgebracht worden war, und die Madonna mit Kind darstellt, die die Bewohner von Angera ins Herz geschlossen haben. Im Innern der Pilgerstätte wird eine grosse Zahl von Votivgaben aufbewahrt, Zeugnisse für von der Jungfrau Maria gewährte Gnaden. Unter den dort vorhandenen Gemälden fallen besonders diejenigen ins Auge, die dem Isidoro Bianchi aus Campione zugeschrieben werden: das majestätische Bild, das den Besuch des Heiligen Carlo der drei Täler darstellt, und zwei kleinere Gemälde, die Marias Himmelfahrt zeigen.
Jedes Jahr wird der Jahrestag des Wunders aus dem Jahre 1657 am 27. Juni gefeiert, an dem Tag, an dem das Bild Blut geschwitzt hat. Am ersten Sonntag des Monats Juli folgt das Fest der Wallfahrtsstätte mit der traditionellen Prozession der beleuchteten Boote. Zur selben Zeit kommen auch die Karusselle an den See zur Freude der Kinder.
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