Cadrezzate, etwa zwanzig Kilometer von Varese entfernt, ist ein bezauberndes kleines Dorf an den Ufern des Lago di Monate. Dieser ist berühmt für sein kristallklares Wasser, das ihm den Rang des saubersten Sees Italiens eingebracht hat.
Wegen dieser Eigenschaften ist Cadrezzate ein begehrtes Ziel für Sommerfrischler: Tausende von Badegästen erfrischen sich in den klaren Gewässern des Sees an den verschiedenen Gemeindestränden, während in den angrenzenden Feldern Heu geschnitten wird.
Es gibt auch ein Cadrezzate, das nicht alle kennen, “la torbiera”, “la garbina”: Das Dorf hat das Glück, an eines der grünsten und unverfälschten Gebiete des Parco del Ticino anzugrenzen. Es mangelt daher nicht an Möglichkeiten, mit der gesamten Familie auf geeigneten und gut ausgeschilderten Wegen spazieren zu gehen. Wer jedoch anspruchsvollere Sportarten sucht, kann sich dem Rudern, Fischen, Tennis, Joggen, Fussball oder Motocross widmen.
Anhand der Funde aus dem neunzehnten Jahrhundert wissen wir, dass das Gebiet bereits in der Bronzezeit (XVI-XII Jahrhundert vor Christi) besiedelt war. An zwei verschiedenen Stellen am See sind Reste von Pfahlbauten gefunden worden. Danach siedelten dort auch die Kelten und die Römer. Das erste bekannte schriftliche Dokument stammt aus dem Jahre 999: Es handelt sich um eine auf Pergament verfasste notariellen Eigentumsübertragung zwischen dem Erzbischof von Mailand, Arnolfo II, und Lanfredo, Abt des Klosters S. Salvatore von Arona. Bis zum Jahre 1276 sind keine weiteren dokumentarischen Quellen verfügbar, erst wieder als der berühmte Zusammenstoss zwischen den beiden rivalisierenden Mailänder Gruppen , den Torriani und den Visconti stattfand, und der ein Jahr später mit der Niederlage der ersteren bei Desio endete.
Die heutige Pfarrkirche aus dem dreizehnten Jahrhundert (oder vielleicht auch älter) ist der Heiligen Margherita geweiht, einer im Mittelalter häufig verehrten Figur. Es kursieren viele Legenden um diese Heilige, wobei die historische Wahrheit jedoch anders aussieht: Ihr wirklicher Name ist Marina di Antiochia. Sie lebte im IV Jahrhundert in Syrien und starb als Märtyrerin. Die Kirche ist im Jahre 2002 restauriert worden. Innen ist ein sehenswerter Altar aus buntem Marmor und eine Statue der Heiligen aus dem siebzehnten Jahrhundert zu bewundern.