Die Villa Mirabello wurde im 18. Jahrhundert auf dem höchsten Punkt des gleichnamigen Hügels erbaut. Den Namen verdankt der Hügel der wundervollen Rundsicht über den See und auf die Alpenkette.
Die ersten Aufzeichnungen über ein Haus an dieser "Mirabello" genannten Stelle stammen aus dem Jahre 1725. Das Eigentum ging auf den Grafen Gaetano Stampa di Soncino über, danach auf die Familie Taccioli, gefolgt von den Litta Modignani. Im Jahre 1843 wurde die Villa im englischen Stil renoviert und mit einem großen Park versehen. Von der Konstruktion aus dem 18. Jahrhundert überdauerte das interessante Oratorium der Beata Vergine Addolorata, das im Jahre 1767 vom Architekten Giuseppe Veratti aus Varese entworfen worden war.
Der Park umgibt die Villa und schliesst über eine Tannenpflanzung unmittelbar an die Giardini Estensi an, die 1949 durch die Stadt Varese erworben wurden. Wenn man in diesem großen englischen Park spazieren geht, kann man seltene Pflanzenarten und jahrhundertealte Gewächse bewundern, wie zum Beispiel ein majestätisches Exemplar eines Zedernbaums aus dem Libanon.
Im Augenblick befindet sich in der Villa das Städtische Museum, das aus dem Museo patrio (Heimatmuseum) aus dem 19. Jahrhundert hervorgegangen ist. Der Komplex umfasst das prähistorisch-archäologische Museum, eine Abteilung der Städtischen Pinakothek, die Schmetterlingssammlung des Tenors Francesco Tamagno, sowie Ausstellungsräume der Renaissance, der Widerstandsbewegung und der zeitgenössischen Geschichte von Varese.
Im Archäologiemuseum befindet sich eine komplette Sammlung von prähistorischen Funden aus den verschiedenen Pfahlbausiedlungen des Neolithikums und der Bronzezeit auf dem Gebiet der Provinz Varese.
Hier kann man auch ein ganz besonderes Stück bestaunen, das in Bezug auf den Konservierungszustand unmittelbar auf den Mann aus Similaun folgt. Es handelt sich um die "mummia dei musei di Varese", die Mumie eines Knaben im Alter zwischen 11 und 12 Jahren, deren Untersuchung dem Institut für Anatomie und pathologische Histologie der Universität Pisa übertragen worden ist.
Es gibt hier auch einige wichtige Funde aus der Golaseccakultur, wie z.B. das Kriegergrab von Sesto Calende. Dieses verfügt über reiche Grabbeigaben, wie sogar den Streitwagen, die Waffen, die Rüstung und einige persönliche Gegenstände des Verstorbenen, u.a. eine bezaubernde bronzene Vase. Es handelte sich um einen adligen Krieger, der wohl im 6. Jahrhundert vor Christi gelebt hat. Ausser diesem Grab sind auch ein Menhir aus dem 6. Jahrhundert v.Chr., der in Castelletto sopra Ticino gefunden wurde, sowie Schwerter und gallische Gefässe ausgestellt.
Im Erdgeschoss befindet sich die epigrafische Abteilung mit votiven Bereichen, Fragmenten von Skulpturen, Inschriften und Säulenstümpfen hauptsächlich aus römischer Zeit. Eine Vielzahl an Funden aus der gleichen Epoche, die hier ausgestellt sind, stammen aus den verschiedenen Nekropolen der Provinz, wobei vor allem die Funde aus Angera hervorzuheben sind.
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